Mittwoch, 30. Juni 2010

Ich ziehe aus!!!!

Yippee! Heute ziehe ich endlich aus dieser katzenhaarversäuchten Wohnung aus! Meine Vermieterin Aliya geht mir mit ihrer negativen Art auch schon lange auf die Nerven und das einzig schöne an dieser Wohnung ist mein Zimmer gewesen, unter anderem, weil es immer sauber war! :-)
Ich ziehe also für die letzten 4 Wochen wieder zurück in die deutsche WG, da ja jetzt auch Franzi weg und somit wieder ein Zimmer frei ist. Im gleichen Schachzug geht heute gleich ein 20kg-Paket mit allem, was mir für Australien zu viel ist, zurück nach Hause!
Dafür habe ich mir den Riesen Tobi zur Hilfe geholt... :-) Danke, Tobi!
In dem Koffer ist nur meine Bettdecke und Kleinkram, der am Ende in Ufa bleibt. Das heißt, Maren macht sich völlig frei von allem Unnötigen und fliegt nur mit einem Trekkingrucksack nach Melbourne!! Am 05.August bin ich weg!

Sonntag, 27. Juni 2010

Sonntagnachmittag in Sipailovo am Kashkadan-See

Heute war ich beim "Diplom-Austauschtreffen"! :-) Es wurden die Leute von ehemaligen Austauschjahren geehrt und beschenkt, die in diesem Sommer ihr Studium abgeschlossen haben. Davor wurde ein bisschen Volleyball gespielt, wovor ich mich gut gedrückt und lieber im Schatten gesessen und zugesehen habe! Erstens mag ich Volleyball nicht, weil ich im Schulsport dafür immer nur 5en kassiert habe und zweitens war es viiiiiel zu heiß, um sich zu bewegen. Es war trotzdem ein schöner Nachmittag, danach haben wir noch alle zusammengesessen und was getrunken, bis dann fast alle männlichen Geschöpfe um punkt 19 Uhr nach Hause gegangen sind, um das Fußballspiel Deutschland gegen England um 20 Uhr im Fernsehen zu verfolgen.... :-)

Maya und Sasha waren auch mal wieder da und sogar Alla! Das war schön, da konnte ich mich mal wieder mit Maya unterhalten. Langsam wird es immer besser mit dem Russisch!

Maya und Sasha wurden von Mayas Eltern abgeholt und als ich mich verabschieden wollte, meinte Maya: „Nee nee, warte mal, wir müssen doch noch nen Kognak trinken.“ (Häh????????) Naja, dann hat Oleg (Mayas Papa) den Kognak aus dem Auto geholt, hinten auf der Kofferraumklappe kleine Plastikgläschen eingegossen und wir haben alle einmal angestoßen, außer natürlich die Fahrer. Das war wieder so  eine Situation, in der ich mich fragte: „Wo bin ich hier nur gelandet????“  Ich glaube, mehr muss ich dazu nicht sagen, ihr versteht mich, oder?

Dann hat mir Albert angeboten, mich nach Hause zu fahren, da er ja im selben "Wohnblock-Karree" wohnt... :-) Auf dem Weg zu Alberts Auto erzählte er mir dann, dass er das Auto erst seit 2 Tagen hätte und davor nicht wirklich oft gefahren sei. Mir wurde Angst und Bange und als er den Motor anließ, meinte er auf Deutsch: „Und jetzt Maren, bitte, leise! Nushno konzentrierovat.“ :-) Aber er ist sehr ordentlich gefahren. Beruhigend.

Lustiger Sonntag! Ich bin sogar meine Winterjacke und meine Stiefel losgeworden, die nehmen zwei Leute vom diesjährigen Austausch mit nach Halle, denn das hat absolut nicht mehr in mein 20kg-Paket gepasst! ....

Mittwoch, 23. Juni 2010

Hihi...irgendwie lustig...

Irgendwie war es heute ein seltsamer Tag. Vormittags sind Franzi, Eva, Julia und Tobi in den Zug nach St. Petersburg gestiegen. Julia und Tobi zu einem Seminar und Franzi und Eva auf letzte Touri-Tour und dann über Moskau nach Hause. Für Franzi ist also das Auslandssemester vorbei. Irgendwie beneide ich sie, weil ich endlich gern nach Australien zu Stefan möchte und - sagen wir es mal sachte - die 4 1/2 Monate Russland, die ich jetzt hinter mir habe, reichen mir eigentlich... :-) aber andererseits bin ich auch ein bisschen froh, dass ich noch 5 Wochen hier in Ufa habe, denn ich habe jetzt endlich Russischstunden und genieße das voll, endlich auch mal unterrichtet zu werden und nicht nur selbst zu unterrichten und vor allem mehr zu lernen, als mir das Unileben hier in Ufa gebracht hat! Naja, ich machte mich also vom Bahnhof, wo auch noch  Roman, Andrej, Rustam und Aigul mit mir am Bahnsteig gestanden hatten, um den vier Deutschen mit dem Taschentuch zu winken ;-) und neben ihrem Fenster mitzurennen, auf den Weg zu meiner Russischstunde. Ich habe einen Haufen Hausaufgaben bekommen (was gut ist!) und hatte danach noch 2 Stunden, bis ich selbst wieder einen meiner Deutschkurse hatte. Also kaufte ich mir eine Pirogge und setzte mich in den nahe der Arbeit gelegenen Stadtpark auf die Wiese. Immerhin waren es um die 30°C und ich zerschmolz fast. Es dauerte keine 10 Minuten, da kam schon wieder der erste betrunkene Mann auf mich zugelaufen, blieb vor mir stehen und nuschelte, ob ich für meine Prüfungen lernen würde. Ich ignorierte ihn und er ging Gottseidank auch gleich weg...Das ist der Grund, warum ich unseren Garten und die Terasse, aber auch die Peißnitz zu Hause  so vermisse!!! Da hat man einfach seine Ruhe, wenn  man in der Sonne sitzen möchte! Nach einer weiteren halben Stunde kam eine adrett (aber meiner Meinung nach etwas übertrieben adrett) gekleidete Frau zu mir gelaufen. Sie war ca. 50 und hatte ein pompöses weißes Kleid mit schwarzen Punkten, einen schwarz weiß gestreiften Hut und weiße Absatzschuhe an und eine pinke Handtasche bei sich. Das sah ungefähr so aus



















Es war schon eine lustige Kombi. Jedenfalls bekam ich ein wenig Angst, weil sie fast auf meine Picknickdecke kroch. Sie fragte mich, ob ich ihr ein Paar Sandalen geben könnte, weil ihr von den hohen Schuhen die Füße wehtaten und zeigte dabei auf meine Flipflops, die neben mir lagen. Ich dachte kurz, ich hätte mich verhört. Aber sie schien das wirklich ernst zu meinen. Dann sagte ich:"Naja, aber die brauch ich doch selber." Sie: "Na, ich würde sie ja zurückgeben." Ich:"Entschuldigen Sie, aber ich hab nur dieses eine Paar mit und muss gleich zur Arbeit." Dann ging sie enttäuscht und mit sinkendem Kopf weiter. Ich konnte nicht anders und musste laut loslachen, als sie weit genug weg war und ich dann beobachtete, wie sie die nächste Frau ansprach. Ich weiß nicht, was das für ein Spiel sein sollte, aber sie schien mir sicher nicht zu arm, sich spontan in einem der hunderttausend Schuhgeschäfte, die sich ungefähr ein mal über die Straße befanden, ein paar bequeme Schuhe zu kaufen... Stattdessen im Park umherzuwandern und unschuldige junge Frauen zu verwirren, würde mir in so einer Situation im Leben nicht in den Kopf kommen!!!

Montag, 21. Juni 2010

Als Tourist in Ufa...

Am Sonntag bin ich mit Franzi und ihrer Schwester Eva zur Haltestelle „Tramplin“ gefahren, dort für 5 Rubel mit einer lustigen Art Seilbahn runter zum Ufer gefahren, um dann mit der Fähre den Fluss zu überqueren. Auf der anderen Seite gingen wir dann ausgiebig spazieren. Es gab ein kleines Dörfchen mit vielen Gartenhäuschen und Banjas (russischen Saunas) und viel Natur zu sehen! War echt schön und das Wetter war genau richtig für einen Sonntagsspaziergang: nicht zu kühl und nicht zu heiß!







Danach sind wir zum Zentralmarkt gefahren, wo ich wieder einmal mit der russischen Verkäuferkultur zusammengestoßen bin. Ich wollte doch nur ein paar rote Pflaumen kaufen!!!! :-( Aber die böse alte Oma am Stand wollte mich einfach nicht liebhaben. Ich hatte mich schon gewundert, warum in einer Kiste zwei unterschiedliche Sorten von roten Pflaumen lagen und packte mit Absicht nur eine Sorte in meine Tüte. Dann gab ich die Tüte der Verkäuferin und sie sagte mir in einem unverständlich genuschelten Russisch, dass sie mir das so nicht verkaufen kann und die Begründung dafür drang einfach nicht durch mein innerliches Wörterbuch... Ich sagte ihr mindestens viermal, dass ich sie nicht verstehe und nicht aus Russland sei, aber sie änderte ihren Redestil nicht, packte dann seltsamerweise noch drei Pflaumen von der anderen Sorte in die Tüte und verkaufte mir das Obst ohne Probleme.... Irgendwie seltsam... Da hab ich mich sprichwörtlich mal wieder zum Obst gemacht! Ich werde wohl nie ganz hinter diesen Aspekt Russlands steigen. Noch dazu diese muffelige Unfreundlichkeit...auf einem Markt!!! Herrgott nochmal! ABER: In einigen Läden haben in den letzten Wochen doch tatsächlich ein paar Verkäuferinnen "Danke, kommen Sie wieder." gesagt, zwar noch nicht mit dem dazu passenden Gesichtsausdruck, aber immerhin...Es tut sich was! Dann sind wir zum muslimischen Friedhof gefahren. Das war äußerst interessant. Die muslimischen Gräber sind alle einzeln eingezäunt und mit Sternen und Monden verziert. Außerdem sind die Grabsteine ganz anders als gewohnt. Auf fast jedem Grabstein ist die Person wie auf einem alten Foto abgebildet. Ein äußerst mystischer aber auch beruhigender Ort. Es ist alles voller Bäume, weil sie nicht gefällt werden dürfen und so fühlt man sich wie in einem verwucherten Märchenwald, irgendwie viel schöner als auf den Friedhöfen, die wir so kennen, wo alles rechtwinklich und jeder Weg geharkt ist.
Man konnte sogar am hinteren Ende des Friedhofes wieder das Tor öffnen und plötzlich standen wir am Abgrund! :-) Ganz oben im Süden von Ufa mit einem herrlichen Ausblick über die große Eisenbahnbrücke und die "Нижегородка" - das Untersädtchen... :-)
Zum Abschluss des Tages waren wir dann noch beim Türken "Evren" Abendbrot essen. (Naja, ich hatte irgendwie Appetit auf Pizza, nicht wirklich türkisch, war aber lecker!)
Ein toller Sonntag - dadurch, dass Eva da war, hab ich mich wie ein Tourist gefühlt!!! Urlaubsfeelings!!! :-)

Sonntag, 20. Juni 2010

Nachtrag ...

... zur Disco-Nacht im Pravda und das Reinfeiern in Julias Geburtstag ... fast wären wir im stinkenden Hausflur geendet...
...haben es dann aber doch dank Taxi noch ins Pravda geschafft....
...wo wir Spaß hatten... :-)

Samstag, 19. Juni 2010

Damit ihr wisst, wie es mir im Alltag ergeht...

Ich habe heute mal die komplette Wohnung (außer Aliyas Zimmer, das muss ich mir nun wirklich nicht antun) geputzt.
Es geht mir sooooo auf die Nerven, dass man nicht barfuß laufen kann, selbst in Strümpfen ist es mir zu dreckig…Überall sammeln sich die Wollmäuse in den Ecken, das Katzenfutter liegt neben den Näpfen, so dass man immer in irgendwelche Pellets tritt und es liegt immer irgendwas auf dem Tisch, es steht immer irgendwelches schmutziges Geschirr in der Spüle und auf der Arbeitsplatte kann man nicht arbeiten, weil sie immer dreckig ist…. Bitte, lieber Gott, lass es bald und schnell vorbei sein! Aliya ist so ein Ferkel, sie wird wohl in ihrer Unordnung und in ihrem Schmutz wieder ertrinken, wenn ich weg bin und merkt es wahrscheinlich nicht mal! 
Naja, ich habe diesmal nicht, wie sonst immer, nur durchgefegt, sondern ALLES geputzt und im Bad tatsächlich einen niegel-nagel-neuen, bisher unbenutzten Flachwischer-Aufsatz gefunden, mit dem ich dann feucht (und in dem Falle auch fröhlich!) die Küche und den Flur gewischt habe! Ich glaube, das ist hier das letzte Mal vor 2 Jahren passiert, dass die Fliesen Wasser und Putzmittel gesehen haben! Es glänzt förmlichst und jedes Mal, wenn ich jetzt in die Küche komme, freue ich mich, wie schön es aussieht! Naja, die Freude wird wohl von kurzer Dauer sein….spätestens morgen Abend, wenn Aliya aus dem Garten zurückkommt, wird hier wieder die Bombe einschlagen…

Summertime...

Gestern, als ich von der Arbeit losgegangen bin, rief mich Franzi an, dass sie, Eva, Maria und Julia auf dem Weg zum Stadtpark gleich in der Nähe von meiner Arbeit wären. Dort sei Andrej mit ein paar Freunden vom Kletterverein und sie haben die Slackline aufgebaut, ob ich nicht auch kommen wolle?! Naja, da konnte ich ja hinlaufen! Das Wetter war wunderschön, irgendwas um die 25°C und die Sonne schien bis  halb 11, wir hatten Spaß und ich durfte zum zweiten Mal auf der Slackline balancieren üben! Das macht mir voll Spaß!!! Es muss zwar immer noch jemand in der Mitte drauf sitzen, aber so kann ich jetzt schon sicher stehen und bin ca. 1 ½ oder 2 Meter gelaufen!!!!!! Am besten klappt es, wenn ich dabei einen Punkt am Baum fixiere und mit jemandem, der daneben steht, viel quatsche!!! Die Russen haben schon gelacht und gemeint: „Alle, die auf der Slackline laufen, konzentrieren sich und sind still, aber Maren kann es nur, wenn sie dabei viel redet!“ :-)
Es war jedenfalls cool. Ich bin völlig begeistert davon, weil es Spaß macht und gut für den Rücken ist. Beim letzten Mal hatte ich am nächsten Tag richtig heftigen Muskelkater genau an den Stellen, wo ich sonst normalerweise Rückenschmerzen habe!

Auf dem Rückweg sind wir dann noch bei Franzi, Julia, Tobi und Roman hängengeblieben. Maria ist mitgekommen und Rustam und Aigul waren auch da. Alle haben Bier getrunken und ich war völlig beschwipst von 2 Gläsern Sekt…ich weiß gar nicht, was mit mir los war… :-)
Ein schöner Freitagabend!

Montag, 14. Juni 2010

Ekaterinburg

Das letzte Wochenende habe ich in Ekaterinburg 560km nordöstlich von Ufa verbracht. Ich war dort auf einem Seminar und konnte mir so auch ein paar Stunden die Stadt ansehen. Eine sehr schöne Stadt, nicht ganz so schön wie Kazan, aber durchaus angenehmer als Ufa... :-)
Ich war erstaunt, als ich mich auf den Weg ins Stadtzentrum machte, dass die Menschen so freundlich und durchaus auf Touristen eingestellt waren...was mir ja bisher in Ufa verwehrt geblieben ist... :-) Da ich Angst hatte, mich zu verirren, wenn ich in einen der vielen hundert Busse in einer fremden Stadt steige, nahm ich die Straßenbahn, die ja meist nur geradeaus fährt. Dort half mir die Konduktor-Dame (die das Geld einsammelt) und sagte mir, wo ich die Kathedrale finden würde und an welcher Haltestelle ich aussteigen müsse. Echt nett! Ich bin das gar nicht mehr gewöhnt! Wenn man in Ufa einen Busfahrer nach einer Haltestelle fragt, kommt entweder "Welche Haltestelle???" oder gar keine Antwort.
Geschweige denn, dass in Ufa irgendetwas ausgeschildert ist!!! NEIN!!! Wofür denn?
Hier zwei Bilder, um zu unterstreichen, welch touristenfreundliche Atmosphäre ich in Ekaterinburg erfahren habe!






Ein Stadtplan!!Wahnsinn!! Und ein Schild, welches zeigt, wo es zur "Kathedrale auf dem Blut" geht! Mein Herz machte einen Sprung!!! Ich lief also durch die Stadt, auf dem Weg zur Kathedrale, fühlte mich gut, die Sonne schien, es gab einige Kuriositäten zu sehen...









Wie selbstverständlich scheint sich dieses alte Holzhäuschen in die Anhäufung der Glas- und Metallbauten einzureihen....
                       
Mein Freund Lenin, der mir sogar schon in einer Hausarbeit zu einer 1,7 verholfen hat, ist mir auch hier wieder begegnet...











Der Berli... ähäm... Ekaterinburger Bär! :-)

Unter anderem entdeckte ich diese lustigen Opis mit ihren Blasinstrumenten. Und die Musik passte prima zum Tag...alles easy, schönes Wetter, Wochenende!

Weitere schöne Impressionen:



Der Mann, den ich bat, dieses Foto von mir zu machen, hat sogar sofort die Situation erkannt und mich ganz interessiert gefragt, aus welchem Land ich denn sei. Als ich sagte, ich sei aus Deutschland, war er begeistert und wünschte mir noch viel Spaß in der Stadt!!! "Hervorragend," dachte ich mir, "Gottseidank geht die potenzielle Existenz von Ausländern nicht an allen Russen jenseits von Moskau und St. Petersburg vorbei!"

Dann erreichte ich endlich die "Храм на крови" - die "Kathedrale auf dem Blut", eine russisch-orthodoxe Kathedrale, die von 2002 bis 2003 an der Stelle errichtet wurde, an der im Nachgang der Oktoberrevolution die letzte Zarenfamilie Romanov 1918 ermordet wurde.


Ein beeindruckendes und schönes Gotteshaus. Ich ging auch hinein und bewunderte die Schönheit von innen und las mir die Geschichte der Zarenfamilie durch.


Danach entdeckte ich dann eine weitere "мость любьви"- Liebesbrücke mit Schlössern von jung Verheirateten. Ich finde das sooooooooooooo ramontisch!
 
Das originellste Schloss war meiner Meinung nach das hier (links).

Auf dem Rückweg von Ekaterinburg hielten wir dann noch kurz, nachdem wir die Stadt hinter uns gelassen hatten, an der Grenze Asien-Europa. Jaaaaaa! Ihr habt richtig gelesen! Ekaterinburg liegt auf der anderen Seite vom Uralgebirge, was ja die Grenze zwischen Europa und Asien ist. Dort an der Autobahn (naja, Landstraße...hihi) steht ein Denkmal, welches die Grenze zwischen den beiden Kontinenten markiert. Ich stand wirklich und wahrhaftig mit einem Bein in Asien und mit dem anderen in Europa!!! Ich fands echt lustig! Wann hat man schon mal die Möglichkeit dazu??? :-) Außerdem gab es ein Wegweiserschild mit Entfernungsangaben zu allen möglichen Städten.

Von dort aus waren es 3500 km bis Berlin und fast 4700 km bis London! Ganz schön weit weg von zu Hause....aber das werde ich ja im August noch toppen, wenn es dann rund 10000 km von zu Hause weg geht! :-)
Ein gelunger Trip jedenfalls! Hat sehr viel Spaß gemacht!

Samstag, 5. Juni 2010

Kletterwettbewerb im Sportivny Komplex "Kul-Tau"

Heute sind Franzi und ich zum Kletterwettbewerb in den Wald beim Goszirk gefahren, wo ihr Kumpel Andrej klettert und wir dachten, dass es bei dem schönen Wetter (33°C) doch toll wäre, den Tag draußen zu verbringen und mal vorbeizuschauen. Aus dem "mal vorbeischauen" wurde ein ganzer Nachmittag, den wir dort verbrachten, weil es einfach sehr beeindruckend und spannend war, die professionellen Kletterer bei ihren Parkuren zu beobachten! Es ging heute ums Bouldern: Das Klettern in Absprunghöhe, ohne Sicherung, aber dafür auf einer hohen Schwierigkeitsstufe. Einfach Wahnsinn, was die können!!!

Die Frauen waren echt beeindruckend! Sie waren zuerst dran und erschienen uns wie Affen, die problemlos alle Kletterhürden nahmen. Man hatte für diesen Anlass heute extra viele der Griffe von der Wand abgeschraubt, um die Kletterer herauszufordern. Am meisten waren wir von zwei Jungs begeistert, die gerade mal 12 und 14 Jahre alt waren und in der Kategorie "Männer-Profikletterer" mitkletterten! Einfach krass, was die drauf hatten! Hier ein Bild von dem älteren der beiden. Der Mann daneben hält den Jungen nicht, das ist nur ein sogenannter "Spotter", der sich bereit hält, dem Kletterer beim Absprung oder Fall zu helfen, sicher zu landen.
Und dann gab es auch noch etwas für uns Besucher, wo wir uns ein bisschen austoben konnten: Die Slackline! Ein straff zwischen zwei Bäumen gespannter Gurt, auf dem man balancieren kann. Das ist aber einfacher gesagt als getan! Ich hatte schon mal was von der Slackline gehört, von Stefan, da er ja auch in seiner Freizeit klettert und die Slackline als Nebenübung zum Klettern scheinbar auf der ganzen Welt sozusagen mit dazugehört!!! :-) Aber ich hätte nie gedacht, dass es wirklich so schwierig ist, darauf zu laufen, geschweige denn ersteinmal das Gleichgewicht zum Stehen zu finden! Aber nach ein paar Mal Probieren und nur, wenn Franzi sich in der Mitte auf den Gurt setzte, schaffte ich es tatsächlich allein zu stehen und auch ein paar Schritte zu laufen!!! Juhu! Andrej meinte beim Abschied zu mir, ich soll in Deutschland weiterüben. Ist auf jeden Fall gut für die Haltung und den Rücken, denke ich mir. Also, Stefan, an dieser Stelle ein Gruß an dich! Vielleicht nimmste mich mal mit zum Klettern, dann kann ich balancieren üben... hihi! :-)

Komfortanzen!!!

Gestern hatte ich hier in Ufa in Sachen Disko sozusagen ein Schlüsselerlebnis!!! Maria hatte ein bisschen im Internet gestöbert, wo man denn in Ufa noch tanzen gehen könnte, wo es schönere und tanzbarere Musik als im Schickie-Mickie-Club "Pravda" gibt....et voila: Sie fand das Open-Air Project O2, welches seit letztem Sommer hier in Ufa im Sportkomplex "AK-YORT" (wo es im Winter eine Skipiste gibt...:-)) stattfindet. Disko bzw. manchmal Live-Musik unter freiem Himmel!!!
Das Ganze nennt sich "Komfortanzen"...ja!!!! Auf Deutsch! (siehe Flyer) Also komfortables Tanzen oder auch "Komm vor! Tanzen!":-) Wir waren überaus neugierig und so traf ich mich mit Franzi und Maria und wir bezahlten zwar 5 Euro Eintritt, aber es lohnte sich 100%ig!!!! Das Wetter war heiß (tagsüber waren es 34°C gewesen, nachts 26°C), somit brauchten wir keine Angst zu haben, draußen zu tanzen, wir gönnten uns erst einmal ein Radler im gemütlichen Pavillon neben der Tanzfläche und als es dann gegen 1.30 Uhr langsam voller wurde, gingen auch wir tanzen! Es war einfach klasse! Musik wie schon lange nicht mehr in einer Disko...ich fühlte mich sauwohl! Es waren lauter "alternative" Leute da, also in unseren Augen: normale Menschen wie du und ich, die einfach in Jeans und flachen Schuhen gekommen waren, um sich beim Tanzen richtig auszupowern statt wie sonst dünne Beinchen in kurzen Kleidchen und Stöckelschuhen, eigentlich nur, um sich zur Schau zu stellen! Die Mehrheit der Russen ist eben so. Aber dort gestern war eine super Stimmung, es war egal, wie wild wir tanzten, weil uns keiner, wie sonst üblich, anstarrte. Durch das schöne Wetter konnten wir die Open-Air-Disko bis halb 5 Uhr morgens genießen. Es war ein Mix aus Funk, Soul, Disco, Reggae, Hip-Hop, House, darunter einiges aus den 80er und 90er Jahren, sowie spanische Klänge verwoben mit Disco-Sounds und remixte Klassiker wie zum Beispiel "Respect" von Aretha Franklin, "Twist n Shout"  von den Beatles und "Pata Pata" von Miriam Mabeka (Ein paar meiner Highlights: einfach anklicken, wenn ihr Lust habt!). Ich fand es wirklich klasse und hatte super viel Spaß! Wir hoffen, dass das diesen Sommer noch öfter stattfindet, weil es einfach unseren Geschmack getroffen hat! Gegen dreiviertel 5 nahmen wir uns dann ein Taxi nach Hause und ich fiel um 5 Uhr ins Bett, als es draußen schon wieder hell wurde! Eine geniale Tanznacht!!!

Mittwoch, 2. Juni 2010

Julias Geburtstag

Am 29.05. hatte Julia Geburtstag und so sind wir (Julia, Roma, Julias Freundin Almut, die gerade aus Deutschland zu Besuch ist und ich) am letzten Freitagabend in den Club "Pravda" gegangen, um in Julias Geburtstag reinzufeiern. Nachdem ich von der Arbeit kam, haben wir uns alle gemeinsam aufgehübscht und ordentlich geschminkt, um unter den russischen Disko-Gängerinnen nicht allzu sehr aufzufallen... :-) Da es draußen regnete und wir irgendwie doch länger gebraucht hatten, als gedacht, standen wir gegen 23.40 Uhr immer noch im wunderbaren russischen Hausflur und warteten auf unser Taxi, da es zum Busfahren nun zu spät war...Wer will denn nicht einmal zwischen Metalltür und Fahrstuhl neben beschriebenen Wänden und herunterhängenden Briefkästen in seinen Geburtstag hineinfeiern??? :-) Gottseidank kam das Taxi recht schnell und so kamen wir um 00.10 Uhr am Pravda an, wo wir dann erstmal ein "Happy Birthday" für Julia sangen und uns somit bereits als "komische fremde Leute" erkenntlich zeigten!
Als wir in den Club gingen, waren wir allerdings froh, dass wir erst so spät gekommen waren, da die Tanzfläche um halb eins immer noch gähnend leer war. Es füllte sich aber so langsam und so hatten wir ungefähr 3 Stunden Tanzspaß bei sehr elektrolastiger Musik und waren dem ständigen Anblick der äußerst sexistisch tanzenden, halbnackten Showtänzer -und tänzerinnen ausgesetzt
 
und ich war um 3 Uhr nachts völlig übermüdet von der Woche. Wir fuhren mit dem Taxi nach Hause und ich schlief erst einmal bis 13.30 Uhr am Samstag mittag. Dann ging abends bereits weiter mit der Feierei. Es gab ein Fest bei Julia mit allen möglichen Leckereien wie Pizza, Plov, Kartoffelsalat, Schokoladenkuchen, Eierkuchen, Schnittchen (die waren als Nachessen für den Wodka gedacht) usw. Es war eine bunte Mischung aus deutschen und russischen Freunden da und wir saßen im Wohnzimmer, was jetzt Franzis Zimmer ist und wo auch ich die ersten 2 Wochen in Ufa mit gewohnt habe. Es gab Gitarrenmusik, toll, wie immer und diesmal habe auch ich mich das erste Mal sozusagen in der Öffentlichkeit getraut, die Ukulele herauszuholen

Was für'n Spaß!!! :-) Da haben wir uns mächtig ins Zeug gelegt und, auch wenn es manchmal etwas schief klang, unseren russischen Freunden wenigstens einmal musikalisch auf Deutsch kontra geboten! :-)
Es war jedenfalls eine sehr schöne Party!!!









                                                        Wir haben sogar kleine Marshmallows über der Kerze gegrillt... Auf was für Ideen man nicht alles kommt! :-)
Und um 12 Uhr nachts in Lenas Geburtstag (Ramils Freundin) hineingefeiert und draußen dieses schöne Himmelslicht steigen lassen...was es übrigens hier in Russland nicht gibt. Es war eins aus Deutschland (gleich zur Beruhigung, falls jemand denkt, uns geht es hier in Russland zu gut!) Aber schön wars trotzdem!

Zum Abschluss der Party verzogen sich die Männer in die Küche, um den Wodka ordnungsgemäß zu leeren, während wir Mädchen von 01.00 Uhr bis 04.30 Uhr nachts den Eurovision Songcontest 2010 im Fernsehen schauten. Wie gebannt saßen wir im Wohnzimmer und waren völlig überrascht, als Lena den Song Contest für Deutschland gewann! Zum ersten Mal seit "Ein bisschen Frieden" vor 28 Jahren!!!!








 Ein super gelungenes und tolles Wochenende!!!!

So siehts aus ... um die russische Damenwelt ...Winter wie Sommer...

Das hier....
 ....wollte ich nur mal kurz anmerken!!!