Dienstag, 16. Februar 2010

Mein erster Tag alleine

Heute sind wir etwas zu spät aufgestanden und dann wieder in die Uni gefahren. Nur ein bisschen zu spät! Franzi in den Гуманитарный Корпус (Humanitärer Komplex) und ich wieder zu Rimma Armirovna wegen Russisch. Nachdem sie Marina am Telefon zur Schnecke gemacht hat, weil sie sie nicht überzeugen konnte, sich um mich und meine Kurse zu kümmern (warum auch immer das nötig gewesen wäre, da Marina verantwortlich für die Universitätszeitung ist und nicht für Russisch in der БГУ) hat sie mich wütend im Sauseschritt zur Studienberatung für Russisch gebracht. Auf dem Weg dorthin (durch endlos lange Gänge) habe ich versucht Russisch mit ihr zu reden, da war sie gleich viel netter zu mir. Wir haben auch Alla vom Sommeraustausch getroffen, sie hat sich gefreut mich zu sehen!
Bei der Studienberatung sollte ich mich dann vorstellen und dann haben sie mir gesagt, ich kann in Russischkurse gehen und auch in Vorlesungen, wenn ich möchte. Ich solle um 15.45 wiederkommen, dann wollten sie mit mir die Kurse besprechen.

Also bin ich erstmal in den Humanitären Komplex gegangen und habe in der Eingangshalle auf Franzi gewartet, die nicht kam. Aber es kam Rim (vom Austausch) und hat sich kurz mit mir unterhalten. Nachdem Franzi mich anrief und mir sagte, dass es noch länger dauern würde, ging ich los, um mir einen PC mit Internet zu suchen, damit ich meinen Modulplan von der halleschen Uni einsehen und vorbereitet zu meinem Nachmittagstermin gehen konnte. Nachdem ich mich dann erfolgreich durch die halbe Uni gefragt habe, fand ich einen Lesesaal mit Internet im Physikinstitut mit sehr unfreundlichem Personal. Aber ich hatte es geschafft! Ein freundlicher Student hat mir dann auch das Passwort für die Computer verraten.

Als nächstes habe ich einen Supermarkt gefunden und komische Wurst gekauft und ein paar interessant aussehende Waffeln, weil ich einen kleinen Hunger verspürte. An der Kasse bin ich dann komplett ins Fettnäpfchen getreten, denn es lagen da so Tüten rum wie bei uns, ohne dass ein Preis ausgeschildert war. Also wollte ich mir eine nehmen und plötzlich schlug die Verkäuferin meine Hand weg und sagte böse: "Eine Tüte kostet 20 Rubel!!!" Ich entschuldigte mich peinlich berührt und draußen fiel mir dann auf, dass die Tüte teurer (50 cent) gewesen wäre als die 3 Würstchen (33 cent)!

Dann bin ich zum Salavat Julaev gelaufen (DemStadtwahrzeichen) und wollte gerade Fotos schießen, als ein russischer Mann mit Schapka immer näher auf mich zukam und meinte, es sei kein gutes Wetter, um Fotos zu machen und ich solle weggehen. Das fand ich etwas seltsam und sagte: "Я не понимаю. Я из Германии" (Ich verstehe nicht. Ich bin aus Deutschland) Ich glaube, das nächste Mal sage ich das auf Englisch oder Deutsch oder Französisch oder so, denn es schien nicht sehr glaubhaft!










           Salavat Julaev                  Der  eingefrorene und zugeschneite Fluss

Dannach ging ich zur Studienberatung, wo man mir im Affenzahn Kurse mit Wochentag, Uhrzeit, Lehrer und Raum diktierte, die ich besuchen könnte. Stolz auf mich traf ich mich mit Franzi wieder und wir machten in der studentskaya poliklinika einen Termin für einen AIDS-Test morgen aus, da wir den für die Verlängerung unserer Visa brauchen.
Jedenfalls war das heute ein sehr erfolgreicher Tag, auf dem Heimweg kaufte ich noch eine Bettdecke und einen Bettbezug, der zwar schön aussah, sich aber zu hause erfolgreich als Bettlaken herausstellte! :-) Super, wenn man ein elektronisches Wörterbuch in der Tasche hat, es aber beim Bettwäsche kaufen aus lauter Selbstsicherheit nicht benutzt! :-)
Ein fettnäpfchenreicher Tag, aber ich lerne bestimmt daraus!

1 Kommentar:

  1. Hallo maren!aus diesen sachen wirst du ganz sicher lernen.wenn aber alles stink normal wäre,würde es nicht lustig sein.Das heißt,mach weiter so,denn wir wollen auch was zu lachen haben.in diesem sinne.....alles,nur nicht langweilig...

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